27. Juli 2016

Höhere Schäden und neue Bedrohungen von Gebäuden durch Naturkatastrophen!

Die heftigen Unwetter der letzten Tage hielten wieder hunderte Feuerwehrleute in ganz Österreich in Atem. Angefangen bei überfluteten Kellern über Sturmschäden bis hin zu Schäden durch Hagelschlag – extreme Wetterereignisse nehmen zu und somit steigt auch die Höhe der Gebäudeschäden.

Der Prävention kommt deshalb größere Bedeutung zu, letztlich steigt auch die Eigenverantwortung der Hauseigentümer. Die gute Nachricht lautet: Durch die Vernetzung von Grundlagenforschung und „Know-how am Bau“ gibt es heute Möglichkeiten, Gebäude wirkungsvoll vor Extremwetterereignissen zu schützen.

Neben den baulichen Maßnahmen im Vorfeld kann aber jeder Einzelne maßgeblich dazu beitragen, um sein bestehendes Gebäude vor Extremwetterereignissen zu schützen. Zum einen kann man sich mit Hilfe der digitalen Gefahren-Landkarte HORA unter der Internetadresse www.hora.gv.at über mögliche Gefährdungszonen seines Grundstückes informieren.

Des weiteren sind bereits Simulationsprogramme im Einsatz mit deren Hilfe es möglich gemacht werden soll, Aufschlüsse darüber zu geben, an welchen Stellen des Bauwerkes das Oberflächenwasser auftrifft und sich am Grundstück verteilt. Aus den von der Simulation abgeleiteten Ergebnissen soll es dann möglich sein, entsprechende Schutzmaßnahmen für das Gebäude bzw. für Nachbargrundstücke zu empfehlen. Die Experten des EPZ beraten Sie gerne.

Zum anderen können präventiv oft einfachste Maßnahmen getroffen werden, um Personen und Gebäude vor Schäden durch Starkregen bzw. Oberflächenwasser zu schützen:

  • Moderne Wettervorhersagemodelle nutzen (z.B. Wetterwarndienste per SMS);
  • Bei niedrigen Wasserhöhen sollte man Eintrittsstellen wie Türen, Einfahrten und Lichtschächte mit Sandsäcken abdichten;
  • Schaltafeln, die in vormontierten Führungsschienen eingesetzt werden, erfüllen diesen Zweck auch bei höheren Wasserständen (z.B. Dammbalkensysteme);
  • Anschaffung einer Tauchpumpe auch zum Auspumpen von Schächten und Vorflutern;
  • In Kellerräumen feuchtigkeitsempfindliches Inventar bzw. Elektrogeräte erhöht aufstellen bzw. aufständern;
  • Regelmäßiges Reinigen von Dachrinnen und Abflüssen;
  • Schwemmfähiges Material vor Abflüssen und Rinnen entfernen, um Verklausungen zu vermeiden;
  • Angeschwemmtes Erdreich vor Schutzmauern entfernen;
  • Lichtschächte und andere in das Gebäudeinnere führende Bauteile erhöhen bzw. mit einer Antrittsstufe versehen. Die Höhe der Stufe richtet sich nach der maximalen Rückstauebene und muss diese überragen;
  • Abdichtungen von Fenstern und Türen im Erd- und Kellergeschoß so gestalten, dass diese Bauteile dem Wasserdruck standhalten können;
  • Entwässerungen von Kellern und Lichtschächten sollten gegen einen möglichen Rückstau durch entsprechende Rückstauklappen gesichert werden;
  • Ebenso sind Hauskanalanlagen durch Rückstauklappen zu sichern;
  • Werden Grundstückseinfriedungen für Oberflächenwasserschutz ausgelegt, so muss Bedacht auf den Schutz der nachfolgenden Liegenschaften gelegt werden;
  • Beim Einbau von Erdtanks müssen die Auftriebskräfte durch veränderliche Grundwassersituationen bedacht werden;